DSLAM ist die Zukunft

Eine Analyse von VisionConsult international hat ergeben, dass der Ausbau der flächendeckenden High-Speed Datenautobahnen das dritte große Konjunkturpaket wäre, das einen gänzlich neuen Wirtschaftszweig entstehen ließe. Durch den TV-Kabelausbau entstand der Privaten Rundfunk und eine breite Medienwirtschaft, die Liberalisierung des TK-Marktes brachte den Mobilfunk und eine prosperierende Telekommunikationswirtschaft hervor. Vorhersehbar ist, dass durch eine flächendeckende Breitbandversorgung ein Momentum entsteht, das deutsche Medien- und Internet-Unternehmen weltweit nach vorne katapultiert; tausende Arbeitsplätze könnten entstehen.

Die Nutznießer des Breitbandausbaus verpflichten

Um allerdings dieses Ziel erfüllen zu können, sieht VisionConsult die Notwendigkeit, mit sehr mit gezielten Investitionen und einer asymmetrische Regulierung den technischen Ausbau der Versorgung voranzutreiben. Ebenso wird gefordert, dass Städte und Gemeinden als auch die privaten Haushalte in die Pflicht genommen werden: „Warum sollten nicht auch die Nutznießer des Ausbaus in die Pflicht genommen werden? Auch der Anschluss an das Erdgasnetz wird nur teilweise subventioniert und ist für den Hausbesitzer nicht kostenlos.“ so Jean-Claude Bisenius, Sprecher von VisionConsult. „Ich kann mich noch gut erinnern: Ein Kabelanschluss in den 80er Jahren kostete auch 600 DM bis teilweise 1200 DM einmalige Anschlussgebühren.“ Die Lösung heißt Private-Public Partnerships und Eigeninitiative.

Ausstattung der Haushalte mit Hochgeschwindigkeits-Internet über leitungsgebundene Netze

Die Analyse von VisionConsult kam weiter zum Ergebnis, dass eine Versorgung der Haushalte über stationäre Zugangspunkte mit W-LAN, WiMAX, UMTS oder Satellit zwar einen grundsätzlichen Zugang zum Breitbandnetz ermöglichen kann, damit aber nur die erste Stufe der Zielsetzung erreicht wird. Der Ausbau wirklich breitbandiger Netze mit bis zu 50 Mbit/s für die Masse ist nach Einschätzung von VisionConsult nur leitungsgebunden möglich.

Der Kampf um die „Digitale Dividende“ führt in die falsche Richtung.

Vor allem die derzeitige Diskussion um die „Digitale Dividende“, also der Kampf um einen Teil der bislang vom Rundfunk genutzten UHF-Frequenzen zur Breitband-Flächenversorgung führt nach der Analyse in die falsche Richtung. Da nur ein relativ kleiner Frequenzbereich zur Verfügung steht, und der Bandbreitenbedarf der Haushalte ständig wächst, wäre eine stationäre Breitband-Versorgung mit UMTS (3G) oder dem Nachfolgestandard LTE (4G) nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“. Notwendig wäre dafür, in jedem Dorf breitbandige Funksender aufzubauen. Neue Leitungswege zu verlegen wäre hingegen preiswerter. Darüber hinaus würde die Verwendung von Drahtlos-Technologien für eine stationäre Breitbandversorgung auch eine Verschwendung knapper Frequenzen bedeuten, die immens wertvoll für mobile Anwendungen sind.

Die Zukunft von DSL: DSLAM

Die Breitbandversorgung von Ballungsräumen ist heute technisch gelöst und wirtschaftlich darstellbar. Eine wirtschaftspolitische Lösung wird man dazu finden. Die Versorgung außerhalb von Ballungsräumen wird nur möglich sein, wenn lange Leitunsgwege zur Ortsvermittlungsstelle mit der sogenannten DSLAM-Technologie überbrückt werden. Dabei wird das DSL-Modem, vereinfacht ausgedrückt, näher an den Teilnehmer gebracht.