Deutsche Unternehmen kämpfen zunehmend mit den Folgen der geopolitischen Krisenherde. Zudem macht den exportstarken Deutschen die schwächelnde Konjunktur im Euroraum sowie ein verlangsamtes Wachstum in China zu schaffen. Nach dem sehr starken Quartalswachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von preisbereinigt +0,8 % im ersten Quartal 2014 hat die deutsche Wirtschaft erheblich an Schwung verloren (BIP Q2: -0,1 %, Q3: +0,1 %).
Deutsche Wirtschaft wächst in 2015 deutlich schwächer als bisher angenommen.
Die bereits Ende Oktober veröffentlichte Herbstumfrage 2014 des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) stellte fest, dass die Konjunktur ausgebremst wurde. Während es im laufenden Jahr für ein Wachstum von 1,3 Prozent reichen werde, erwartet der DIHK für 2015 nur noch ein schwaches Plus von 0,8 Prozent. Zum nahezu gleichen Ergebnis kommt KfW Research: Das Expertenteam halbiert die Konjunkturprognose für 2015 ebenfalls auf 0,8 % und revidiert die Erwartung für das zu Ende gehende Jahr 2014 erneut leicht nach unten auf 1,4 %.
Unternehmensinvestitionen stagnieren und operative Gewinne gehen zurück
Die im Frühjahr 2013 hoffnungsvoll gestartete Erholung der Unternehmensinvestitionen ist nach dem zweiten Rückgang zum Vorquartal in Folge (-0,9 % im dritten Quartal 2014, nach -0,7 % im zweiten Quartal 2014) vorerst abgerissen. Dennoch rechnet KfW Research mit einem Zuwachs der realen Unternehmensinvestitionen von 3,5 % im Gesamtjahr 2014, Zuwachs der aber ausschließlich dem sehr starken ersten Quartal und dem nachwirkenden Schwung aus 2013 zu verdanken ist. Die Investitionen der Firmen im kommenden Jahr dürften lediglich geringfügig um rund 0,5 % wachsen.
Durch die stagnierenden Umsätze deutscher Unternehmen erwartet Euler Hermes einen Rückgang der operativen Gewinne in 2015 um -1,7 % – ein Negativtrend, der bereits im Jahr 2012 begann. Insbesondere die größten deutschen Industriezweige sind davon betroffen: Automobilsektor, Maschinenbau, Elektronik- und Chemiebranche.
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